Mal-Anleitung: Acrylic Pouring “Flip Cup mit Swipe” von Helga Budde-Engelke

Acrylic Pouring ist eine sehr aktuelle Technik mit Acrylfarben. Bei dieser Fließtechnik wird Acrylfarbe mit einem speziellen Zusatz, dem Pouring-Medium vermischt. Die so verdünnte Acrylfarbe bildet während des Fließens faszinierende Zellstrukturen, die an Millefiori-Glaskunst erinnern.
Helga Budde-Engelke wendet das Acrylic Pouring in ihren Werken sehr gern an. Anschließend bearbeitet sie ihre Pouring-Bilder oft noch mit verschiedenen künstlerischen Techniken weiter. So eröffnet sie damit ein ganz neues Spielfeld an Möglichkeiten, bei dem Zufall und Planung zu etwas faszinierendem Neuem zusammengeführt werden.

Du brauchst:

  • Leinwand, 24 x 30cm
  • Pinnwand-Pins
  • Acrylfarben in Titanweiß, Chromgrün hell, Kobalttürkis, Ultramarinblau, Phthaloblau, Indigo
  • Pouring-Medium
  • 9 Plastikbecher, ca. 30 ml (3 für Pouring-Medium, 6 für Farben)
  • 6 Plastikbecher, ca. 100 ml
  • 7 Plastikbecher, ca. 300 ml (6 für Farben, 1 für Dirty Cup)
  • 20 Holzmundspatel
  • Spritzflasche, ca. 100 ml
  • Silikonöl, Viskosität 100, ca. 10 ml
  • Plastikfolie als Unterlage
  • 2 Malmesser XL, Klingenlänge 16 cm

So geht es:

1 In den vier Gehrungen der Leinwand die Pinnwand-Pins versenken. So klebt die Leinwand später nicht in der herunter gelaufenen Farbe.

Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 1

2 Drei Raumteile Pouring-Medium in drei kleine Plastikgefäße, ca. 30 ml, abfüllen. Einen Raumteil einer Farbe in ein kleines Plastikgefäß, ca. 30 ml, abfüllen.
Für die Pouring-Farbe-Mischung in einen Plastikbecher von ca. 300 ml zuerst die drei kleinen Becher Pouring-Medium einfüllen, dann die Farbe aus dem kleinen Plastibecher. Gut verrühren. Mit Wasser auf dünnere Konsistenz bringen, ähnlich wie Trinkjoghurt. Nochmals gut verrühren.

Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 2
Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 3

3 Wie unter 2. und 3. beschrieben, alle sechs oben genannten Pouring-Farben vorbereiten. Diese Farben sind ein Vorrat, den man aufbewahren kann, wenn man nicht sofort alles verarbeiten möchte.

Tipp: Destilliertes Wasser verwenden, damit das Pouring Medium-Farbe-Wasser-Gemisch sich nicht mit der Zeit verändert.

Nun von allen sechs Vorratsfarben ca. 50 ml in kleine Plastikgefäße von ca. 100 ml füllen. 
Jeweils maximal zwei Tropfen Silikonöl hinzugeben. Je mehr Silikonöl, desto kleiner werden später die Zellen.
Dann zwei- bis dreimal mit dem Mundspatel durch das Farb-Silikonöl-Gemisch ziehen. 

Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 4
Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 5

4 Nun Folie unter die Leinwand legen. Dann den Dirty Cup vorbereiten. Das ist ein Becher, in dem alle gewünschten Farben für den Guss übereinander gegossen werden. Dazu kann man die Farben entweder in die Mitte des Bechers gießen oder am Becherrand herunterlaufen lassen, so dass sie sich übereinanderlegen.

Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 6
Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 7

5 Jetzt den Flip Cup vorbereiten. Dazu die Leinwand auf den Dirty Cup legen. Dann die flache Hand auf die Leinwand legen und mit der anderen den Dirty Cup ergreifen. Alles langsam (!!!) umdrehen, sodass die Leinwand unten und der Becher oben ist.
Keine Angst, der Becher saugt sich fest und und steht auf der Leinwand, ohne die Farbe herauszulassen.

Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 8

6 Den Becher zwei bis drei Minuten auf der Leinwand stehen lassen, damit die Farbe nach unten laufen kann. Dann den Becher leicht ankippen. Wenn die Farbe herausläuft, den Becher hochziehen.

Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 9
Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 10

7 Die Farbe beginnt zu laufen. Damit sie nicht über den Rändern weg läuft, Mundspatel oder Malmessergriffe unter die Leinwand lege.

Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 11
Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 12

8 Nachdem die Farbe nun eine Weile frei verlaufen konnte, die Leinwand mit der flüssigen Farbe etwas schaukeln. So kann man beeinflussen, wohin sie weiter verläuft. Damit ist der Flip-Cup fertig.

Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 13
Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 14

9 Nun kann man das Ergebnis noch leicht verändern. Dazu legt man z. B. über den noch feuchten Flip Cup einen Swipe.
Dazu weiße Farbe ohne Silikon aus dem Vorratsbecher partiell an den oberen Rand der Leinwand gießen. Mit dem Malmesser die weiße Farbe flach und ohne Druck über den feuchten Untergrund ziehen. So bilden sich neue weiße Zellen über den darunterliegenden.

Achtung: Nicht zu häufig verziehen, sonst vermischen sich die Farben zu sehr und wirken schmutzig.

Anschließend mit Grün und Indigo wiederholen und den Guss weiter verändern. So kann man nach Wunsch die Komposition beeinflussen und gezielt weiter gestalten.

Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 15
Weiße Farbe ohne Silikonöl kommt dazu.
Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 16
Die weiße Farbe wird mit dem Malmesser verzogen.
Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 17
Durch das Silikonöl in den übrigen Farben bilden sich kleine Zellen.
Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 18
Mit Zugaben von Grün und später Indigo wird der Guss weiter verändert.
Acrylic Pouring Budde-Engelke Cup Flip 19
Acrylic Pouring Acrylic Pouring Cup Flip 20
Helga Budde-Engelke

Helga Budde-Engelke

 
Atelier
Hünninghausenweg 45
45276 Essen
 
info@budde-engelke.de

Kurse und Malreisen

kurse.budde-engelke.de

Die Künstlerin hat neben ihrem Atelier in Essen auch Seminarräume in Mülheim. Dort bietet sie regelmäßig Wochenend-Workshops mit wechselnden Themen an. In diesem Jahr finden zudem gleich mehrere Kurse zum Trendthema Acrylic Pouring statt. 
Neben dem festen Kursangebot kann man nach Absprache auch individuellen Unterricht nehmen.
Sie bietet seit 2010 eigene Malreisen nach Sylt (2 x im Jahr) und nach Dänemark auf die Insel Fyn (1 x im Jahr) an.

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2 Antworten auf „Mal-Anleitung: Acrylic Pouring “Flip Cup mit Swipe” von Helga Budde-Engelke“

  1. Hallo,
    wirklich eine tolle Anleitung! Die geht noch ein bisschen weiter als die sonstigen, die man so findet 🙂 Sollte man in die weiße Farbe definitiv kein Öl geben oder ist das eine persönliche Präferenz?
    Viele Grüße!

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