Neulich im Atelier meiner Künstlerfreundin Heidi Bastian: Durch die Rundbogenfenster des Jugendstilgebäudes – ihr Atelier liegt im sogenannten Dichterviertel Wiesbadens – fällt das Licht auf hauchzart anmutende Texturen und changierende Öllasuren. Heidi Bastian malt abstrakt und, wie sie es formuliert, semiabstrakt. Ihre Werke weisen dabei fotorealistische Züge auf, die sogar die Illusion von Fotoausschnitten beim Betrachter hervorrufen. Sie vermalt ihre Ölfarben zu zarten Lasuren und wunderbaren Lichtreflexen.
Intensive Farbwelten und hauchzarte Transparenz
Ich stehe bei ihr bewundernd vor dem neusten Werk „Avec le temps“ und bin fasziniert von der hauchzarten Transparenz und wunderbaren Leichtigkeit des Bildes. Zwei Jahre hat sie an diesem Bild gearbeitet, auch bedingt durch die Trocknungszeiten der einzelnen Lasuren. In einer Zeit der absoluten Schnelllebigkeit erlebe ich dies hier als wohltuenden Kontrapunkt, als eine Art Gegenpol. Kunst darf auch einmal dauern, muss nicht gleich fertig sein. Dieser Gedanke birgt eine ganz eigene Kostbarkeit in sich. Ich denke an den Künstler Johannes Vermeer – sein Lebenswerk umfasst gerade mal 37 heute bekannte Werke – aber was für Bilder sind darunter! „Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge“ zum Beispiel.
Wege der Inspiration
Während ich das neuste Werk von Heidi Bastian betrachte, kann ich mir kaum vorstellen, dass es wirklich gemalt ist. Eher denkt man an eine Fotocollage, so realistisch wirken die einzelnen Bilddetails. Mir kommt unwillkürlich der Satz des Künstlers Henri Matisse in den Sinn: „Malen heißt nicht Formen färben sondern Farben formen“. Diese Aussage passt zu Heidi Bastians Arbeitsweise ganz wunderbar.
Von sich selbst sagt sie, dass sie grundsätzlich immer kreativ sei, nicht nur in ihrem schönen Atelier. Wenn ich sie frage, wie sie denn zu ihren Bildideen kommt, erklärt sie lächelnd, dass bei ihr alles, was sie wahrnimmt, ganz automatisch durch eine Art Raster läuft. Und entweder sofort ausgeblendet oder aber als Bildidee abgespeichert wird. Diesen Prozess der Wahrnehmung, die Schulung des Auges, hat sie sich über viele Jahre antrainiert. Offenheit und Neugier sind wohl weitere Bausteine, sie öffnen grundsätzlich den Blick auf die Dinge und helfen bei der Motivfindung.
Kreativität trainieren
Um die eigene Kreativität zu wecken gibt es sicher kein Patentrezept, aber während ich Heidi Bastian zuhöre, kommt mir in den Sinn, dass sich die schöpferische Ader tatsächlich auch wie ein Muskel trainieren lässt. Neulich erst habe ich gelesen, dass, wenn man regelmäßig kreativ arbeitet, durch die neuen Sinneseindrücke in Kombination mit der gleichzeitigen Schulung der Feinmotorik auch neue Bereiche im Gehirn aktiviert werden. Ein Kreislauf schließt sich hier, denn neue Gestaltungsprozesse erweitern damit auch wieder die eigene Kreativität.
Wenn ihr übrigens einen Eindruck von Heidi Bastians feinem Gespür für Farben und ihrem lang geschultem Auge erhalten wollt, schaut euch mal die Detailfotos zu ihren Werken an. „Deep in a Dream“, Öl auf Leinwand, oder „Avec le temps“ an. Ersteres hat uns so begeistert, dass wir es gleich auch zum Aufmacherwerk unseres Blogs erkoren haben.
(aktualisierter Post, erstmals veröffentlicht KUNSTschoen.de 07.12.2018)
Kontakt:
bastianheidi@t-online.de
www.heidibastian.de
Heidi Bastian bei einer kreativen Pause in ihrem Atelier (Foto Johannes M. Knauf).
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Informativ und äußerst aktuell!
ein Hauch von Monet bei Kunstschön!
Die Blautöne gefallen mir sehr, weil sie sehr intensiv sind und mich an den Polarkreis in Schweden erinnern.
Eine wunderbare Künstlerin
Ich bin begeistert von der farbwelt .selber hab ich vier Jahre jetzt in einer kunstabteilung versucht in die farbwelt reinzukommen…aber seit Januar dieses Jahr bin ich nicht mehr dort wurde geschlossen.. bin in der gpe.als Mitarbeiterin…wuenche ihnen viel freude und das die Muse sie weiter kuest.. mit freundlichen gruesen Frau uhlisch. Silvia…
Ich bin auf diese Seite zufällig hingekommen…ich hab mich mit diesem Thema farben inbezug pastellkreidefarben das richtige gefuehl dafür gefunden…leider ist seit Januar das erschwert unsere kunstabteilung ist geschlossen worden bei der gpe in hechtsheim…..Bilder was ich mache wenn gewünscht zeig ich….Gruß silvia uhlisch .liesche..