A Merry British Christmas

In wenigen Wochen ist Weihnachten. Dieses Jahr kommt dies für viele irgendwie auch noch überraschender als sonst um diese Zeit. Denn angesichts der zuletzt schon sommerlich anmutenden Temperaturen erscheint Weihnachten mit Tannenbaum, Kerzenlicht und Gänsebraten beinahe schon surreal.

Höchste Zeit, sich anderweitig ein wenig in Weihnachtsstimmung zu bringen. Und dieses Jahr steht zumindest bei uns das Fest der Feste ganz im Zeichen von Good Old England. Dies hat seine Gründe, denn als bekennender Fan der Queen – unsere Katze heißt nicht umsonst Lizzy – steht mir in unserer unruhigen Zeit dieses Jahr stark der Sinn nach Tradition und unaufgeregtem Establishment.

Ein Lichtblick in dunklen Zeiten

Weihnachten als kleine Realitätsflucht ist gerade in diesem Jahr dringend notwendig. Zumindest als Glaube an das Gute und an Frieden in den Herzen der meisten Menschen! An dem Buch, das ich hier vorstellen möchte, sind Tina und ich zudem gleich in mehrfacher Sicht beteiligt. Schon die Arbeit am Buch wirkte sich irgendwie entspannend und beschaulich aus. Kreativität als Ausgleich kam hier gleich mehrfach zum Tragen.

Es tat gut, über britische Traditionen, über Christmas Tales, über deftige und süße Leckereien zu recherchieren und zu schreiben. Das Königshaus, das Empire und nicht zuletzt Charles Dickens haben den Briten so einige liebeswerte Besonderheiten beschert. Sie feiern das Fest der Feste nämlich gleichzeitig traditionsbewusst, aber auch humorvoll mit farbenfrohen Dekorationen, Carol Singers, Partyhütchen und Knallbonbons. Und es gibt mit dem Santa Claus, der am Christmas Eve durch den Kamin herunterfährt, auch Adaptionen aus Amerika als der Neuen Welt. So ausgelassen und fröhlich unterscheidet sich das britische Weihnachtsfest dann auch ein wenig von den deutschen Traditionen, die auf mich irgendwie getragener und ernster wirken.

Weihnachten mit Tradition

Das Buch geht dabei nicht nur auf den Ablauf der Feierlichkeiten im Vereinigten Königreich ein, es führt auch auf kurzweilige Art ein wenig in die Geschichte ein und erklärt die Wurzeln der Traditionen. So setzte der britische Father Christmas als Personifizierung der Weihnacht mit hoher Wahrscheinlichkeit die Tradition der Midwinter-Feiern aus vorchristlicher Zeit fort. Der nächtlich reisende Santa Claus, der den Kindern Geschenke bringt und von Haus zu Haus durch die Kamine kommt, gehört in England hingegen erst seit etwa 1870 zur Weihnachtszeit.

„The Twelve Days of Christmas“ schließlich spielen im Vereinigten Königreich und auch in vielen Commonwealth-Ländern auch heute noch eine große Rolle. Sie werden im Buch ebenso erklärt wie das Wassailing als Vorläufer der Carol Singers. Bis heute sind die auch gerne im Familienkreis gesungenen fröhlichen Weihnachtslieder nämlich ein fester Bestandteil der britischen Weihnachtstradition.

Deck the Halls – festliche Dekorationen

Zwar geht die Tradition des geschmückten Weihnachtsbaums auf den deutschen Ehemann von Queen Victoria, Prince Albert, zurück, doch hatte man im Vereinigten Königreich bereits zuvor die Räumlichkeiten mit Weihnachtsgirlanden und dekorativen Türkränzen geschmückt. Eine besondere Rolle spielt hier seit alters her auch der Mistelzweig – er ist mit seinen weißen Perlen aus dem britischen Weihnachtsschmuck nicht wegzudenken. Als beliebtes Weihnachtsmotiv ziert er außerdem neben dem Rotkelchen oftmals Weihnachtsporzellan, Kissen und Grußkarten.

Anjas_vintagehome

Großbritannien-Begeisterte können sich nun zur Weihnachtszeit britisches Flair ganz einfach in die eigenen vier Wände holen. Anja Amlang – als anjas_vintagehome auf Instagram – hat die typisch britischen Dekorationen und Rezeptideen in diesem Buch zusammengestellt, liebevoll angefertigt und leicht nachvollziehbar erklärt. Sie lebt hier authentisch ihre Begeisterung für die britische Weihnacht aus. Dabei zeigt sie nicht nur ihr gemütliches Zuhause mit ihren Landhaus- und Dekoideen, sondern teilt auch ihre Lieblingsrezepte mit uns. Bei den Christmas Feasts dürfen daher weder der Graved Salmon noch der traditionelle Roasted Turkey fehlen – ganz zu schwiegen vom Plum Pudding mit Brandy Sauce. Als Christmas Treats bieten sich dann die Mince Pies oder auch Scones mit Clotted Cream an und für die gemütliche Kaminstunde ein Hot Toddy oder auch ein Eggnogg mit Sahne. Der Winter wird schließlich noch kommen, und damit sinken auch die Temperaturen!

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Ihre große Liebe zu Weihnachten und zur Adventszeit mit allen damit verbundenen Bräuchen lebt die sympathische Influencern voll aus. Die Entwicklung ihres eigenen Landlebens mit Familie und Haustieren, inspirierenden Dekoideen aus Naturmaterialien und hübschen DIYs teilt sie seit 2019 auf ihrem Instagramm-Kanal @anjas_vintagehome mit einer stetig wachsenden Zahl an Followern.

Eine magische Zeit

Anja beschreibt anschaulich, warum die Weihnachtszeit auch für sie als Erwachsene magisch geblieben ist. Dazu gehört für sie vor allem ein festlich geschmücktes und weihnachtlich duftendes Haus, und sie zeigt schöne Dekoideen, die ohne viel Aufwand einfach umzusetzen sind und dabei eine große Wirkung entfalten. Vom einfachen Nusskranz über Tannen- und Zapfengirlanden bis hin zu den Christmas Crackers und Serviettenringen aus Efeu ist für jeden etwas dabei. Und für den Außenbereich sind Eislichter- und herzen sowie Vogelfutter als Mini-Gugelhupf weitere Ideen, die sich auch als Mitbringsel in der Vorweihnachtszeit wunderbar eignen.

Das Buch ist einfach schöner Geschenkband für alle Großbritannien-Begeisterte mit wunderbaren Rezepten und festlichen DIY-Ideen. Die unterhaltsamen Texte erläutern Brauchtum und Traditionen aus dem angelsächsischen Raum, und Zitate und Liedtexte stimmen stilecht auf Weihnachten ein.

The Most Wonderful Time
of the Year …
Very British!

A Merry Britisch Christmas

Britische Traditionen.
Festliche DIY-Ideen.
Typische Rezepte.

Anja Amlang, Britta Sopp, Tina Bungeroth

21,3 x 28,7 cm, 160 Seiten, Hardcover
BusseSeewald

ISBN: 978-3735850331
26,- €

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