Mal-Anleitung: “Zitronenbaum” von Ruth Alice Kosnick
Ruth Alice Kosnick lässt sich gerne von dem inspirieren, was ihr begegnet. Bei einem Urlaub in Spanien sah sie, dass die rosa Blüten und die gelben Früchte der Zitrone zeitgleich am Baum wachsen.
Ungenauigkeiten zulassen
Die Kombination aus zarten Blüten und farbkräftigen Früchten zaubert die flirrende Hitze des südlichen Sommers hervor. Das Gelb der Zitronen wird durch die Komplementärfarbe Violett ergänzt. Bewusst werden hierbei Ungenauigkeiten eingesetzt: Sie vermitteln den Eindruck, als sei das Bild mit lockerem Pinselstrich im Freien gemalt worden.
Du brauchst:
Leinwand, 60 x 70 cm
Acrylfarben in Titanweiß, Sand, Zitronengelb, Mittelgelb, Magenta, Violett, Primärblau, Grasgrün, Siena natur und Schwarz
glatte Spachtelmasse
grober Sand
flacher Borstenpinsel, Gr. 40
Schrägschnittpinsel, Gr. 8 und 12
Haarpinsel, Gr. 1
Bleistift, 5B
Palette
So geht es:
1 Zunächst die Leinwand unregelmäßig mit Spachtelmasse, Sand und Kratzspuren grundieren. Trocknen lassen. Danach mit einem breiten Pinsel die gesamte Fläche wolkig in Gelbgrüntönen grundieren. Anschließend mit einem weichen Bleistift die Zitronenzweige vorskizzieren. Dabei die Negativräume mit leicht variierenden Grüntönen füllen. Das obere Drittel offen lassen.
2 Nun das Blattwerk in verschiedenen Grüntönen anlegen, wobei teilweise nur die Kontur der Blätter gemalt wird. Dann weitere Vorzeichnungen mit einem weichen Bleistift ergänzen. Dabei bewusst ungenau arbeiten. So liegen Form und Kontur nicht exakt aufeinander.
3 Dann mit Magenta- und Violetttönen dieBlüten und Knospen anlegen. Dabei die Mitte im unteren Bildbereich füllen. Anschließend Mischtöne aus Magenta und Grün erzeugen. Damit weitere Bereiche des Hintergrundes füllen.
4 Aus Schwarz und Wasser eine Lasur mischen und mit einem schmalen Haarpinsel Konturen nachziehen. Danach eine weitere Lasur aus dunklem Magenta anmischen und Blattkonturen ergänzen. Hier wieder ungenau arbeiten, so dass sich dünnere und sattere Linien abwechseln. Zuletzt die Räume des Hintergrunds im oberen Drittel mit zarten Rosatönen füllen.
5 Nun den Hintergrund und alle Formen mehrmals überarbeiten, bis die Töne der Farbkomposition sich harmonisch ergänzen. Daraufhin eine wasserverdünnte Lasur aus hellem Braun auf die Schattenseiten der Zitronen auftragen. Der Schrägschnittpinsel eignet sich, um die weißen Blütenblätter aufzusetzen.
6 Der Hintergrund erhält viele changierende Farbtöne, so dass es Bereiche mit rosafarbigen, gelben oder grünem Hintergrund gibt. Dabei behalten die Zitronen und die Äste aber ihre ursprünglichen gelbgrünen Farben aus dem ersten Farbauftrag. Nur einige Zitronen werden mit Grün überarbeitet.
7 Weitere Äste ergänzen, und dunkelrote Konturen anlegen. Dann einige Schatten in einem leuchtenden Violett überarbeiten. So treffen die gelben Zitronen mit ihrer Komplementärfarbe zusammen. Anschließend mit dunklem Violett weitere Schatten und Äste hinzufügen.
8 Den Hintergrund erneut überarbeiten. Dabei die vorherige Farbe nicht ganz übermalen, so dass sie an den Rändern partiell stehen bleibt. Dann reine Gelbtöne auf den Zitronen auftragen, indem man dem Verlauf der Rundung der Frucht folgt. Auf der Lichtseite helles Gelb ergänzen.
Eine gelungene Arbeit, die besonders bei dieser warmen Jahreszeit den Geschmack von Zitronen auf der Zunge entstehen lässt.