Formen, Farben und vor allem Intuition spielen eine sehr große Rolle, wenn Andrea Rathert-Schützdeller malt. Ihre abstrakten Werke spielen dabei mit Schichten und Strukturen. Gern setzt sie sich auch mit einem Thema auseinander, indem sie es sich seriell erschließt.
Strukturen und Schichten in Serie
Schicht um Schicht setzt sie so Strukturen, Formen und Farben übereinander. Die Serie ermöglicht es dabei, in einem zusammenhängenden Kontext Varianten umzusetzen und andere Herangehensweisen zu erproben.
Hier zeigt Andrea Rathert-Schützdeller, wie ihre kleine Serie “Auf dem Weg zu mehr Transparenz” entstanden ist.
Du brauchst:
- 3 quadratische, stabile Keilrahmen
- Acrylfarben in Weiß, Mittelgrau, Paynesgrau und Schwarz,
- Binder
- Urgesteinsmehl oder Steinkreide und Marmormehl
- Pinsel: Silikonpinsel, Borstenflachpinsel, Lasurpinsel (Breite jeweils abhängig von der Leinwandgröße)
- Naturkohle
- Flache Palette, flaches Leergefäß (z. B. von Eiscreme), kleines Leergefäß (z. B. Joghurtbecher)
- Spachtel: Malmesser, Malerspachtel, großer Flachspachtel (oder Japanspachtel)
- Pastellfixativ
- ansonsten: Sprühflasche mit Wasser, Fön, ggf. Abdeckplane
1 Zuerst je eine Leinwand mit dem Flachpinsel in Weiß, Mittelgrau und Schwarz grundieren. Dann die Grundierung gut trocknen lassen.
2 Mit dem Silikonpinsel nun jeweils eine Fläche aufbringen: grau auf schwarzem Grund, weiß auf grauem Grund und Schwarz auf weißem Grund. Dabei sollten die Flächen bei jedem Bild eine andere Form und „Verankerung“ an den Bildrand haben.
Der Silikonpinsel ermöglicht eine gleichzeitig deckende und lasierende Arbeitsweise.
3 Dann Urgesteinsmehl und Binder auf eine Palette geben und daraus eine weiche Spachtelmasse anrühren, indem beide Komponenten kräftig mit dem Spachtel oder Malmesser vermengt werden. Je nach Bedarf auch etwas Wasser hinzufügen oder den Binder vorab verdünnen. Die Masse sollte eine sämige bis leicht feste Konsistenz besitzen.
4 Anschließend die Urgesteinsmehl-Masse auf alle drei Leinwände verteilen und stellenweise auftragen. Dann mit der Kohle Zeichnungen in die feuchte Masse und auf trockenen Grund setzen.
Auch diese neuen Flächen sollten sich auf jedem Bild in Form und Bildrandverankerung unterscheiden und einen Bezug zur schon angelegten Farbfläche haben.
Trocknen lassen.
5 Nun eine Spachtelmasse aus Marmormehl und Binder herstellen. Dazu das Marmormehl auf die eine Seite eines Rührgefäßes gegeben und den Binder auf die andere Seite. Mit dem Malerspachtel beide Zutaten vermischen. Für eine sehr grobe Struktur das Marmormehl nur unterheben und nicht verkneten.
Danach die Spachtelmasse mit dem Malerspachtel auf die Leinwänd bringen und mit dem Flachspachtel verteilen. Den Spachtel dabei ohne viel Druck und in einem flachen Winkel führen.
Anschließend die Masse mit einem Heißluftfön trocknen oder wenn dieser nicht vorhanden ist, mit einem Haushaltsfön auf höchster Stufe. Unter Hitze reißt die Spachtelmasse besser. Dann alles gut trocknen lassen.
Tipp
Die Werke während des Malprozesses immer wieder eingehend betrachten und schauen, welche Richtung und Reihenfolge passend ist.
6 Aus etwas Paynesgrau und Wasser eine Lasur herstellen und mit dem Lasurpinsel auftragen. Dabei die Lasur frei über die Bildfläche laufen lassen und etwas Wasser hineinsprühen, so dass Laufspuren entstehen. Ruhig ein paar Stellen frei lassen.
7 Nun von der schwarzen Acrylfarbe eine kleine Menge in ein Schälchen geben und etwas Wasser hinzufügen. Die Konsistenz sollte nicht ganz so flüssig wie bei der Lasur sein.
Mit dem Lasurpinsel markante Linien setzen, die jedes einzelne Bild unterstützen – aber auch eine Verbindung zum nächsten darstellen.
Dann alle Bilder auf eine Abdeckplane auf den Boden legen und gezielt Farbspritzer aufbringen. Dazu etwas von der verdünnten Farbe mit dem Pinsel aufnehmen und in einer lockeren, aber kräftigen Handbewegung auf die Bilder spritzen.
8 Nach dem Trocknen geht es zum „Finish“.
Die drei Bilder noch einmal in unterschiedlicher Reihenfolge und/oder Richtung sichten. Bei Bedarf mit Pinsel und Acrylfarbe weitere Veränderungen vornehmen, z. B. um Flächen genauer zu begrenzen, Elemente zu betonen, Farben aufzufrischen oder Bildübergänge zu schaffen.
Da die Kohle eventuell nicht an allen Stellen gebunden ist, empfiehlt sich der Gebrauch von Pastell-Fixativ.
Andrea
Rathert-Schützdeller
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45130 Essen
Atelier:
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ars.essen@email.de
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Vielen Dank für die Hinweise und Mal-Anleitungen. Ich werde wunderbar inspiriert.