„Dieses Buch hat einen eigensinnigen Charakter“, so lautet das Versprechen gleich auf dem Buchumschlag von “Katzen in der Kunst” aus dem Dumont-Verlag.
Zugegeben: Katzenbücher gibt es jede Menge – und mittlerweile reihen sich so einige in meinem Regal aneinander. Aber diesem hier in der Kombi „Katzen“ und „Kunst“ konnte ich beim besten Willen nicht widerstehen.
Katzenbilder über die Jahrhunderte hinweg
Mit über hundert Werken von großen Künstlern wie jungen Talenten weltweit bietet das Buch eine wunderschöne Palette an faszinierenden Katzenbildern und Zeichnungen!
Ganz gleich ob auf der Leinwand verewigt oder auf dem Papier, ob in leuchtenden Aquarell- und Ölfarben oder als laszive Zeichnung in Schwaz-Weiß: die Schönheit, Anmut, aber auch der eigensinnige Charakter und die Rätselhaftigkeit der Modelle wird in allen Werken gekonnt eingefangen.
Von Leonardo da Vinci über Paul Klee und Andy Warhol bis hin zu Edward Hopper, David Hockney und Hope Gangloff: Es ist verblüffend, wie sehr all diesen Künstlern aus den verschiedenen Jahrhunderten gemeinsam ist, dass sie immer auch das Wesen ihrer tierischen Modelle einzufangen suchten.
Die Werke stellen oftmals eben nicht nur Momentaufnahmen aus dem Katzenleben ihrer vierbeinigen Protagonisten dar, sondern auch deren innere Natur, das Seelenleben und die Eigenheiten.
Wundersame Symbiose
Katzen und Künstler scheinen dabei oftmals eine Symbiose ganz eigener Art miteinander einzugehen – das gilt übrigens sehr häufig auch für dargestellten Katzen mit ihren Menschen! Mir erscheint diese Formulierung übrigens absolut schlüssig, falls sich hier jemand über die Reihenfolge des letzten Satzes wundern sollte. Zuneigung, aber auch Respekt und ehrliche Bewunderung – so vieles spricht aus den Werken der Künstler.
Erstaunlich ist es, wie breit das Spektrum an Darstellungsmöglichkeiten ist, das der Band offenbart – und ganz im Sinne Hemingways’ „Eine Katze führt zur nächsten“ blättert man mal überrascht, mal mit einem Schmunzeln und mal mit tiefer Bewunderung durch die 160 Seiten.
Kurze, aber dafür sehr zutreffende Texte zu den Werken, Künstlern oder auch einfach nur stimmige Zitate runden
das Ganze ab – zum Beispiel, wenn die Hinteransicht einer gut genährten Katze von Jonelle Summerfield von dem Satz „Wer von einer Katze ignoriert wird, begreift, was Zurückweisung wirklich heißt.“ begleitet wird.
Da es bekanntermaßen – und hier sei nur an den Kinofilm “Colette” erinnert – keine gewöhnlichen Katzen gibt, gibt es auch keine gewöhnlichen “Katzenwerke”. Ich dachte bisher, ich kenne schon eine ganze Menge. Nach der Lektüre dieses Titels bin ich nun eines besseren belehrt – für alle Samtpfotenliebhaber ein absolutes Muss!
Katzen in der Kunst
Angus Hyland, Caroline Roberts
DuMont Buchverlag, Köln 2017
160 Seiten, 115 farbige Abbildungen, gebunden mit Kartonumschlag,
ISBN 978-3-8321-9916-6
18.- €
Diese Buchbesprechung möchte ich im Übrigen ausnahmsweise jemandem widmen:
Lenny (Juli 2002 – August 2018), Verlagskater, du warst der beste aller Samtpfoten.
Lizzy und Loulou mögen mir diese Widmung bitte nachsehen – haltet die Stellung, Mädels!