Das zentrale Anliegen von Kirsten Schoppmann ist es, die belebte Natur in ihrer Einzigartigkeit und fragilen Schönheit festzuhalten. Ihre sensiblen Tierporträts zeugen dabei von großem Einfühlungsvermögen. Kirsten Schoppmann hat es sich zur Aufgabe gemacht, Tieren zeichnend und malend zu begegnen.
„Ich möchte von Tieren erzählen – von ihrer Schönheit, all ihren Farben, Formen und ihrem Dasein und vor allem von ihrer Einzigartigkeit und Bedeutung für uns.”
Begegnung auf Augenhöhe
Tiere bereicherten die Künstlerin dabei seit Kindheitstagen, denn sie „machten sie wild und bunt und zauberhaft und waren die schönste Selbstverständlichkeit der Welt“.
Diese Begegnungen auf Augenhöhe waren es, die Kirsten Schoppmann dazu bewogen, die Persönlichkeit und die Seele der Tiere mitfühlend auf die Leinwand und den Malgrund zu bannen. „Malen bedeutet für mich Geschichten zu erzählen“, erklärt die sympathische Künstlerin.
„Tiere zeichnend und malend zu begegnen ist ein Geschenk . Während des Arbeitens ist man ihnen nah. Und wenn man Glück hat, bekommt man als Maler sogar noch einen tiefen, langen Augenblick geschenkt. Das führt auf etwas eigentümlich Verbindendes, Bekanntes zurück, und man begegnet darin für einen kleinen Moment sich selbst.”
Bilder, die anrühren
Kirsten Schoppmann setzt sich auch für den Tier- und Artenschutz ein. Ihr Leitmotiv ist Empathie und keineswegs blinde oder übersteigerte Tierliebe. Ihre Tiermalerei ist frei von den Klischees, die diesem Sujet zuweilen anhaften. Dafür ist sie mit viel feinsinnigem Gespür für das Wesentliche und mit großer Experimentierfreude umgesetzt. Die Künstlerin genießt die intensive Auseinandersetzung mit den Tieren. Sie strebt danach, sich der Magie der Natur, des Lebens, mit den Mitteln der modernen Malerei zu nähern.
Die unerschöpfliche Welt der Malerei ist ihr „ein Werkzeug, die Wesensverwandtschaft unserer natürlichen Ordnung fühl- und sichtbar werden zu lässt. Sie vermag ein Vielfaches mehr transportieren als nur eine optische Illusion.“
Lust- und sinnenfrohes Arbeiten in der Acryl-Mischtechnik
Als ideal für ihren sinnlichen Ansatz bezeichnet Kirsten Schoppmann dabei die Acryl-Mischtechnik. Keine Technik biete so viele Möglichkeiten und eine so umfangreiche Vielseitigkeit für „lust und sinnenfrohes Arbeiten aus dem Bauch heraus”. Mit ihrer leuchtenden Farbstärke erlauben Acrylfarben fast alles, was man sich als Künstler nur wünschen kann.
Kirsten Schoppmann schätzt bei ihrer Arbeit im Atelier sowohl die Körperhaftigkeit wie auch die wässrige Vermalbarkeit der Farbe, die „Aspekte des Leichten und Luftigen” mit sich führt. Sie kombiniert die Acrylfarben mit Vorliebe mit Pastellfarben, Beizen, Tusche, Pasten und Baustoffen. Sogar Collageelemente arbeitet sie mit ein, um „Fragmente von Ortserlebnissen und zurückliegenden Begegnungen einzubringen”.
Mixed-Media-Arbeiten mit Gefühl
Für die faszinierenden Motiveindrücke mit ihrer schillernden Vielfalt von Formen, Farben und Strukturen ist die spielerisch-intuitive Herangehensweise in der Mixed -Media-Technik ideal. Ideal vor allem, um sich von fest geformten Vorstellungen zu lösen. Kirsten Schoppmann arbeitet in ihrem Atelier auch mit Naturstoffen, Blattgold und Metalloxiden bevorzugt in leuchtenden Erdtönen, Blau und Orange.
„Es ist ein ständiges Hinzufügen und Wegnehmen von Material, Farbe und Form mit dem Ziel, ungesteuert ein harmonisches Gleichgewicht zu schaffen.”
Sinnliches Experimentieren – Oxidmalerei
Die Künstlerin macht deutlich, dass es viel Übung bedarf, um sich dem Tiermotiv auf eine Art zu nähern zu können, „die mehr zeigt als ein Abbild der Natur“. Ihren Modellen begegnet sie mit einer wachen Offenheit, die sich auch in ihrer Arbeitsweise selbst niederschlägt. All ihren Werken gemeinsam ist denn auch eine große Vielschichtigkeit. Kirsten Schoppmann beschreibt ihre eigene Arbeitsweise als ein sinnfrohes Experimentieren, aus dem sich erst allmählich ein konkretes Motiv herausschäle.
Eine ganz besondere Haptik erzielt die Künstlerin dabei mit der Oxidmalerei. Kirsten Schoppmann verwendet oxidhaltige Malpasten in ihren Werken, um kontrastreiche, spröde Strukturen zu erzielen, die einen wunderbaren Kontrast zum leuchtenden Acryl bilden. Und die „eine starke sinnliche Spannung“ erzeugen.
„Arbeiten mit Oxidfarben bedeutet ein Spiel mit dem Zufall.”
Kirsten Schoppmann findet in Rost und Grünspan Aspekte „des Alterns, der Verletzlichkeit, der Gefährdung und des Verfalls“. Diese Patina ermöglicht der feinsinnigen Künstlerin zudem ein ganz besonderes Ausdrucksvokabular. Sie transportiert Geschichte und bietet als Sinnträger einen ganz besonderen Ausdruckskanon für Motivaspekte, die sich herkömmlichen Mitteln der Malerei leicht entziehen: Gefühle etwa, Erinnerungen, Freundschaft. Jedes Werk von Kirsten Schoppmann birgt letztlich eine ganz eigene Wirklichkeit in sich.
„Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur.” Albert Einstein
Kirsten Schoppmann
KiS-ARTelier
Hummelsteiner Weg 76
90459 Nürnberg
kunst@kis-art.de
Lies auch:
Realismus in Pastell
Im Gespräch mit Susanne Mull
Buchempfehlung
Blütenreise: Die Fantasie auf Reisen schicken
Mal-Anleitung
"Frischer Horizont" von Angelika Biber
Mal-Anleitung
Watercolor-Blumenstrauß von Christin Stapff