Nach den Feiertagen mit üppigem Essen, vielen leckeren Plätzchen und auch dem einen oder anderen Glas Rotwein freuen wir uns, wieder an die Luft zukommen. Bei Schneegestöber und glasklarer Luft genießen wir die Natur auch in dieser stillen Jahreszeit.
Denn wenn uns das zurückliegende Corona-Jahr eines gelehrt hat, dann dies: dass uns das Draußen-sein in der Natur ein Gefühl von Freiheit und zugleich auch Ruhe zu bescheren vermag. Statt exotischer Fernreisen und der großen weiten Welt haben wir unsere nähere Umgebung dabei oftmals neu entdeckt. Und sie als das wahrgenommen, was sie ist: ein Geschenk der Natur an uns. Wie gut uns die Natur tut, dass haben einfach ganz viele Menschen in den vergangenen Monaten für sich wiedergefunden.
„Übernimm das Tempo der Natur:
Geduld ist ihr Geheimnis.“
Ralph Waldo Emerson
Natur erleben mit allen Sinnen. Dazu gehört natürlich auch das Beobachten und Schauen. Manche Menschen mögen dabei den Winter eher weniger. In vielen Teilen Deutschlands denkt man an graue Tage, frühe Dunkelheit und nasskaltes Wetter, wenn die Sprache auf die Wintermonate kommt. Malerische Schneelandschaften gehören vielerorts der Vergangenheit an. Zumindest verschiebt sich der erste Schnee meist in den Januar und Februar.
Viel mehr als nur tristes Grau!
Doch auch so haben November, Dezember, Januar und Februar viel mehr zu bieten als klamme Finger und schlechte Laune. Denn wer genau hinsieht, wird sie entdecken, die vielen wunderbaren Farben des Winters!
Zugegeben, sie sind dezenter und zurückhaltender als die bunten Ausprägungen von Frühling und Sommer, und oft sieht man sie nicht auf den ersten Blick. Aber ein Schritt vor die Tür auch bei ungemütlichem Wetter macht den Kopf frei von den alltäglich Gedanken-Spinnweben. Und so lässt sich die eine oder andere Inspiration finden, z. B. für ein eigenes Bild.
Überraschende Kleinode
Unverhofft kann man auf sie stoßen – Überbleibsel aus dem Herbst, die die schlichte Winterlandschaft wie Farbtupfer aufmuntern: Letzte Hagebutten am Strauch, gekrönt von weißen Schneehäubchen, oder eine Rosenknospe, die von Eiskristallen eingerahmt wird
wie von einer Spitzenbordüre.
“Lebe jede Jahreszeit
wie sie kommt.”
Henry David Thoreau
Die Farben des Winters sind zwar gedämpfter und eintöniger, aber dafür entfalten intensive Töne umso mehr Leuchtkraft! Ein wenig Rot kann so viel mehr den Blick auf sich ziehen als ein ganzer Rosenbusch im Sommer.
Auch kleine grüne Blättchen, die sich hartnäckig gehalten haben und den kalten Temperaturen trotzen, erstaunen und erfreuen das Auge ungemein.
Bei all den kleinen und vielleicht auch erst einmal unscheinbaren Details am Boden oder in den Sträuchern sollte man aber nicht vergessen, den Blick einmal gen Himmel zu heben. Denn klart das Wetter auf, belohnt einen die Sonne mit einem brillanten Blau am Winterhimmel!
Und so wünschen wir allen Lesern nicht nur jede Menge Winterzauber, sondern auch einen frischen Start in dieses noch so neue Jahr.
Alles steht auf Neuanfang, und wir wünschen uns allen wieder mehr Normalität, mehr Leichtigkeit und mehr Freude!
Mein Neujahrswunsch
„Was ich erwünsche vom neuen Jahr?
Dass ich die Wurzel der Kraft mir wahre,
festzustehen im Grund der Erden,
nicht zu lockern und morsch zu werden,
mit frisch ergrünenden Blättern
wieder zu trotzen Wind und Wettern,
mag es ächzen und mag es krachen,
stark zu rauschen, ruhig zu lachen,
so im Regen wie im Sonnenschein
Freunden ein Baum des Lebens zu sein.“
Karl Henckell (1864-1929)
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Es schneit bei Euch wieder schöne Ideen. ALLES GUTE FÜR 2021.