Abstrakte Werke in Acryl und Mixed Media sind das Markenzeichen der Malerin Beate Münch. “Abstrakter Expressionismus” ist die Bezeichnung, die sie selbst für ihren Stil gewählt hat. Sie setzt die meist starken, intensiven Farben Schicht um Schicht auf die Leinwand. Viel ist dabei Intuition und Experiment mit den verschiedensten Mixed-Media-Materialien. Der künstlerische Ausdruck entsteht dabei aus einem inneren Impuls heraus.
Malen als innerer Impuls
Ohne die Kunst und das Malen kann sich Beate Münch ihr Leben kaum vorstellen. Schließlich wurde sie ihr schon in die Wiege gelegt, denn Großvater und Onkel waren beide Maler. Doch ihr Werdegang nahm zunächst einen Umweg: Aus wirtschaftlicher Notwendigkeit – wem geht das nicht so? – studierte sie Englisch und Französisch, um einen Beruf zu haben, mit dem sich Geld verdienen ließ. Nach dem selbst finanzierten Studium folgten dann einige Jahre Bürotätigkeit. In dieser Zeit war die Kunst fast vollständig aus ihrem Leben verschwunden, lag im Dornröschenschlaf. „Insgeheim wusste ich aber tief in mir drin, dass ich etwas anderes machen wollte: Nämlich Kunst!“, erinnert sie sich.
Der Moment des Aufwachens
Die Kunst und das Bedürfnis, sich mit der Malerei auszudrücken, ließ sie aber nicht los:
„Ein innerer Impuls führte mich eines Morgens zurück zu ihr. Ich kaufte am selben Tag wieder alle Materialien und habe seitdem der Malerei nie wieder den Rücken gekehrt!“
Der Beruf ließ für die wiederentdeckte Malerei aber zunächst nicht viel Zeit. Also malte Beate Münch in den ersten Jahren viel am Abend nach der Arbeit und bis tief in die Nacht hinein. Die künstlerische Weiterentwicklung erfolgte zu dieser Zeit hauptsächlich autodidaktisch. Stück für Stück kamen dann zahlreiche Kurse, Workshops und schließlich ein Kunststudium in Wiesbaden und Mainz dazu.
Licht im Dunkeln
Ein paar Jahre später offenbarte sich der wahre Wert, den die Kunst für sie hat: Sie musste sich durch eine schwerer persönliche Krise kämpfen. In dieser harten Zeit konnte sie viel positive Kraft aus der Kunst schöpfen. Das gab ihr innere Freiheit und bestärkte sie darin, ihren künstlerischen Weg professionell weiterzugehen.
Und so entwickelte sie ihre Arbeitsweise beständig weiter und beschäftigte sich auch mit Themen wie Persönlichkeitsentwicklung.
Es folgten Ausstellungen ihrer Werke in London, Genua, Hamburg, Helsinki, Barcelona und auch New York. Von dort fanden zahlreiche ihrer Arbeiten den Weg in private Kunstsammlungen im In- und Ausland.
Dynamisch mit kräftigen Farben
Beate Münch mal hauptsächlich mit Acrylfarben, die sie mit Mixed Media ergänzt. Dabei kommt von Pinseln und Spachteln über Strukturpasten und Sand bis hin zu Kreiden, Ölkreiden und Pastellen alles Mögliche an Werkzeugen und Farbmaterialien zum Einsatz.
Ihr Malstil ist abstrakt und sie sieht darin Anklänge an den Expressionismus, weshalb sie ihre Kunst als abstrakten Expressionismus bezeichnet.
„Ich male dynamische Werke mit kräftigen Farben und ehrlichen Emotionen, die den Betrachter wachrütteln und ihm damit positive Energie, Lebendigkeit und Stärke schenken.“
Bei ihr kommen die Farben direkt auf den Bildträger. Auch das Mischen erfolgt meist unmittelbar auf der Leinwand oder dem Papier, ohne Umweg über eine Palette. Dadurch entstehen sehr spontane, konzentrierte Farbaufträge.
Entgegen der klassischen Vorgehensweise von hell nach dunkel arbeitet sie oft von dunkel nach hell, was durch die hohe Deckkraft der Acrylfarben möglich wird. Dabei legt sie die Farbe in vielen Schichten übereinander auf den Bildgrund und lässt so Tiefe und Dimension entstehen.
Unter anderem aufgrund der Trocknungszeit, die ihre Arbeitsweise erfordert, arbeitet Beate Münch immer an mehreren unterschiedlichen Arbeiten gleichzeitig.
Trotz der zwar intensiven, aber oft reduzierten Farbpalette entstehen so sehr dynamische, ausdrucksstarke Werke, die dem Betrachter viel Interpretationsspielraum lassen.
Inspiration und Intuition
Anstöße und Inspiration für ihre Werke findet Beate Münch eigentlich überall. Die Natur spielt eine große Rolle, das Meer, der Wald, die Wolken. Aber ebenso sind es ganz alltägliche Situationen, die ihr die Idee zu einem Bild bringen. Inspiration, sagt sie, könne man in so vielen kleinen Details finden, z. B. in einer Blume, die durch den Asphalt bricht, in einer zerbrochenen Fensterscheibe mit ihren vielen Rissen im Glas, in einem Stein, der aus verschiedenen Schichten entstanden ist. Auch in Musik, in Stimmungen und in ihren eigenen Gefühlen und Emotionen findet sie Anstöße.
„Was mich im Inneren bewegt, drücke ich im Außen frei und intuitiv mit Farbe aus!“
Beate Münchs Bilder entstehen in einem Prozess ohne vorherige genaue Planung. Sie lässt sich von ihrer Intuition leiten. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass ein Bild sich während des Entstehungsprozesses durch neue Schichtungen komplett verändert.
Malen hat für sie auch etwas Heilsames. Es gibt ihr immer wieder Kraft, innere Freiheit und neue Energie, auch in schwierigen Situationen.
„Für mich bedeutet Kunst Freiheit!“
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Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen